Gewerbetreff

Nieder-Olm

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Nieder-Olm

Blick zurück – Blick nach vorn zum Jahresbeginn: Im Gespräch mit Gewerbetreff-Initiator Udo Foerster beschreibt Nieder-Olms Bürgermeister Dirk Hasenfuss die aktuelle Entwicklung unseres aufstrebenden Städtchens, dem „kleinen Nachbarn von Mainz“. Welche Events sind geplant, welche Aktivitäten soll es 2022 geben? Ein Überblick – vorausgesetzt, Corona macht uns nicht einen Strich durch Rechnung.

Herr Bürgermeister, lieber Dirk, in den vergangenen Monaten hat sich für Gewerbetreibende in Nieder-Olm viel getan. Der Nieder-Olmer Gewerbetreff hat innerhalb kurzer Zeit rund 70 Mitglieder, das erste Candlelight-Shopping am 6. November war ein großer Erfolg. Wie soll’s in diesem Jahr weitergehen?

Zunächst einmal hat es mich sehr gefreut, dass sich der Gewerbetreff gegründet hat und hier nun etwas entsteht. Das Candelight-Shopping war tatsächlich ein toller Erfolg. Hier gilt es anzuknüpfen und diesen Event fest im Veranstaltungskalender zu etablieren. Natürlich ist es immer schwer, die Entwicklung und Einschränkungen durch die Pandemie vorherzusehen. Ich schaue aber positiv in die Zukunft und hoffe, wir können eine Art „Schlemmerwanderung“ durch und um Nieder-Olm auf die Beine stellen, bei der auch die Gewerbetreibenden, Weingüter und Gastronomen beteiligt werden.
Eine weitere Idee wäre eine Messe inklusive Messezelt nach dem Motto „Nieder-Olm, WIR bieten mehr“, bei der sich alle Betriebe etc. präsentieren und vorstellen können. Natürlich bedarf dieses einiger Planung und Vorbereitung. Daher möchte ich auch an dieser Stelle vorsichtig mit Zeitplänen sein. Allerdings soll natürlich auch dabei der Gewerbetreff ein fester Bestandteil bei der Umsetzung sein.

Während in anderen Kleinstädten Geschäfte schließen, erlebt Nieder-Olm die Gründung zahlreicher neuer Unternehmen im Handel. Dazu zählen „Unverpackt“ und Abstein’s sowie die drei neuen Läden in der Oppenheimer Straße. Woran liegt’s deiner Ansicht nach?

Nieder-Olm bietet eine intakte und schöne Innenstadt. Die Vielzahl und Vielfältigkeit der Geschäfte ist ein weiterer großer Pluspunkt. Ich selbst kann sagen, dass ich hier vor Ort alles bekomme und Fahrten nach Mainz zum Einkaufen nicht nötig sind. Dass selbst der Radiosender „Antenne Mainz“ auf Veranstaltungen in Nieder-Olm hinweist, zeigt, dass sich unsere Stadt und Ihre Angebote durchaus herumgesprochen haben. Dieses spiegeln die Neueröffnungen wieder.

Die Menschen in Nieder-Olm lieben offensichtlich die Wohlfühl-Atmosphäre in unserer Stadt, wirtschaftlich herrscht trotz Corona vielerorts Aufbruchstimmung. Ist Nieder-Olm zurzeit die Boom-Town in Rheinhessen?

Das deutschlandweite Fachmagazin für Wirtschaft und Geld „Euro“ hat Nieder-Olm in seiner Ausgabe 10/2021 als „kleinen Nachbar von Mainz“ bezeichnet und beschrieben, warum sich ein Umzug in unsere Stadt lohnt. Daher kann man mit Recht sagen, dass wir eine lebens- und liebenswerte Stadt sind. Die Nachfragen bei neuen Bauprojekten bestätigen diesen Trend. Wir können stolz auf uns und unsere Außendarstellung sein!

Leider gibt’s auch einen Wermutstropfen. Im Zentrum stehen drei Ladenlokale leer. Die Vermieter spekulieren offenbar eher auf die Durchsetzung hoher Mietpreise als dass sie Gründern im Handel eine Chance geben. Wie beurteilst du den Stand der Dinge?

Natürlich ist auch mir der Leerstand der Geschäfte nicht verborgen geblieben und die Dauer der ungenutzten Vermietung kein leuchtendes Beispiel, allerdings sind dies private Entscheidungen der jeweiligen Eigentümer, auf die die Stadt keinen Einfluss hat. Hätte man jedoch die Miete etwas nach unten korrigiert und einen Mieter gefunden, wären die Einnahmen im Verhältnis zum Leerstand mittlerweile recht ansehnlich. Nun bedarf es allerdings einer langen Zeit, den tatsächlich aufgelaufenen Mietverlust wieder auszugleichen.
Andererseits passt auch nicht jede Geschäftsidee in jedes Geschäft. Wenn sich hier 2022 etwas entwickelt, würde ich dies sehr begrüßen!

Zu guter Letzt, lieber Dirk. Nach zwei Jahren im Amt als Bürgermeister: Wie siehst du die Chancen und Perspektiven von Nieder-Olm? Und: Was ist noch zu tun, damit es weiter bergauf geht?

Nieder-Olm ist eine Stadt mit fast 10.500 Einwohnern, dennoch sind wir ländlich geprägt. Geselligkeit, Herzlichkeit und Zusammenhalt zeichnen und aus – man kennt sich!  Dazu tragen viele Faktoren, wie auch unsere Vereine und Gruppierungen bei. Wie sagt man hier so schön: „Ich geh ins Ort“. Dieses Lebensgefühl gilt es zu bewahren und weiter zu fördern. Hierzu gehört ein schönes Stadtbild, gemeinsame Veranstaltungen, die Instandhaltung und Schaffung einer funktionierenden Infrastruktur für alle Generationen und die durchdachte Ansiedlung von Bauprojekten mit dem Fokus auf bezahlbaren Wohnraum für Jung und Alt. Es gibt weiterhin viel zu tun und der Haushalt für dieses Jahr zeigt erneut viele Projekte auf, die die oben genannten Punkte, aber auch einiges darüber hinaus berücksichtigen.